Text von Ralph Segert auf seinem Blog „ralph-segert.de“

05/2023

Andreas Fischer hat einen längst überfälligen Roman geschrieben, der mehr als ein „Kriegsenkelroman“ ist: „Die Königin von Troisdorf. Wie der Endsieg ausblieb“.

Bereits der erste Blick auf das Titelbild des Buches weckte ambivalente Empfindungen. Einerseits lag Vertrautes in dem Foto, andererseits stieß es mich ab. 

Vertraut die Farbanmutung, die Art und Weise, Kinder und Erwachsene hinzustellen, steif und ernst, dann die Kleidung und der Haarschnitt des Jungen, zudem der Blick der Oma. So wie sie steht und auf den Jungen schaut, erinnert sie mich an die Strenge und Verächtlichkeit der Erwachsenen gegenüber den Kindern in den sechziger und siebziger Jahren, zudem an die trostlose Langeweile, die von ihnen ausging, das Befremden, mit dem sie mich abstießen.

Das Foto nimmt als Titelbild symbiotisch vorweg, was der Roman erzählen wird.

Am Ende der letzten Seite spürte ich ein Bedauern, nicht weiter lesen zu können. Der Roman rang mir einen Abschied ab. Und Bewunderung für Andreas Fischer. Als Buch wäre der Text wohl nie erschienen, wenn der Autor nicht selbst einen Verlag dafür gegründet hätte. Ein mutiger Schritt, ein so wichtiger Schritt. 

https://ralph-segert.de/buch/koenigin-von-troisdorf
Abgerufen am 16. Mai 2023